Neues Gesetz: Medikamente nun für Unversicherte gratis

Das Rote Kreuz darf künftig kostenlos Medikamente an Menschen abgeben, die keine Krankenversicherung haben. Die Regierungsparteien haben einen entsprechenden Initiativantrag im Nationalrat eingebracht.

Nach Schätzungen von Sozialorganisationen gibt es in Österreich derzeit mehr als 25.000 Betroffene. „Viele Menschen ohne Krankenversicherung leben in prekären Verhältnissen. Gerade sie brauchen eine gute medizinische Versorgung. Mit der Gesetzesnovelle schließen wir diese Lücke“, freut sich Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch.

Derzeit nur im Notfall kostenlos

8,8 Millionen Menschen sind in Österreich krankenversichert. Doch einem Teil fehlt der Versicherungsschutz – etwa Obdachlosen, Studenten, die ihren Leistungsnachweis nicht erbracht haben, Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen oder ohne gültige Aufenthaltsberechtigung. Auch Kinder sind betroffen. Bei Notfällen werden sie in Spitälern kostenlos versorgt.

Ende eines rechtlichen Graubereichs

Die normale medizinische Versorgung übernehmen bundesweit verschiedene Sozialorganisationen wie Ambermed, die Caritas oder neunerHaus. Sie hatten bereits seit langem eine gesetzliche Regelung für die Abgabe von Medikamenten gefordert, die bisher in einem rechtlichen Graubereich erfolgte.

Auch rezeptpflichtige Medikamente gratis

Mit der Novelle des Gesetzes erhält das Rote Kreuz nun die Möglichkeit, Medikamente zu humanitären Zwecken kostenlos abzugeben. Auch rezeptpflichtige Medikamente sind von der neu geschaffenen Möglichkeit umfasst. Zur Verfügung gestellt werden die Arzneimittel meist als Spenden von Apotheken, Herstellern und vom Pharmagroßhandel. Das Rote Kreuz wird auch künftig mit den anderen Sozialorganisationen zusammenarbeiten, die eine bundesweite Versorgung sicherstellen.


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