Polizistin in illegaler Schönheitsklinik in Simmering

Illegale Schönheitsklinik in Simmering aufgeflogen

Der Druck zur „Schönheitsoptimierung“ ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Dass dies auch gefährlichen Folgen haben kann, zeigt ein Fall in Simmering. Dort wurden in einem Studio ästhetische Eingriffe ohne medizinische Ausbildung und Lizenz durchgeführt. Polizei, Marktamt und Stadt Wien beenden nun das illegale Treiben.

In einem ehemaligen Hautarzt-Ordinationslokal in Simmering flog eine illegale Schönheitsklinik auf. Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung führte die Gruppe Sofortmaßnahmen der Stadt Wien gemeinsam mit Polizei und Behörden eine koordinierte Kontrolle durch. Das erschütternde Ergebnis: gefährliche Behandlungen ohne medizinische Ausbildung – mitten in Wien, ohne jede hygienische oder rechtliche Grundlage.

Botoxbehandlungen ohne Ausbildung

Die Kontrolle erfolgte am 10. Juli 2025 nach einem anonymen Hinweis. In dem einst als Ordination genutzten Objekt wurden ästhetisch-medizinische Behandlungen wie Botox- und Filler-Injektionen durchgeführt. Das brisante Detail: Die Eingriffe erfolgten durch Personen ohne jegliche medizinische Qualifikation, ein klarer Verstoß gegen das Ärztegesetz. „Diese Art der Kurpfuscherei ist lebensgefährlich und kriminell“, erklärt Walter Hillerer, Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen. Der Einsatz brachte Erschreckendes zutage: Lokale Betäubungsmittel wurden verwendet, Hunderte Packungen mit verschiedenen Substanzen konnten sichergestellt werden. Auch Einwegmaterialien wie Kanülen und Spritzen wurden unsachgemäß gelagert.

Mitarbeiter der Gruppe Sofortmaßnahmen der Stadt Wien bei der Aufdeckung des illegalen Treibens in der sogenannten Schönheitsklinik in Simmering
Ohne entsprechende Ausbildung oder Arztlizenz wurden in der ehemaligen Ordination Beauty-Eingriffe durchgeführt. © Gruppe Sofortmaßnahmen

Anzeigen wegen Kurpfuscherei folgten

Die Wiener Polizei hat mehrere Mitarbeiterinnen wegen Kurpfuscherei und Körperverletzung angezeigt. Auch vonseiten der Stadt wurden rechtliche Schritte eingeleitet. Das Marktamt und die MA 40 erstatteten Anzeigen wegen gravierender Gesetzesverstöße. Besonders brisant: Eine der in der Klinik tätigen Frauen ist beim Arbeitsmarktservice gemeldet und bezieht – trotz ihrer aktiven Rolle in der illegalen Einrichtung – derzeit Notstandshilfe. Auch Werbemaßnahmen über soziale Medien werden nun überprüft.

Strafverfolgung und Schutz der Bevölkerung

Die Stadt Wien warnt eindringlich vor derartigen Behandlungen. Diese Eingriffe gehören ausschließlich in die Hände ausgebildeter Mediziner. Die Sicherheit der Patienten hat oberste Priorität. Die Ermittlungen laufen weiter. Die Behörden prüfen nun auch die Herkunft der verwendeten Substanzen sowie etwaige weitere Tätigkeiten des Netzwerks. Für Hillerer ist klar: „Wer mit der Gesundheit anderer leichtfertig spielt, muss mit Konsequenzen rechnen.“ Die Stadt kündigt verschärfte Kontrollen an, um solche illegalen Machenschaften rascher zu unterbinden.

Polizei Wien
Gruppe der Sofortmaßnahmen der Stadt Wien


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