Fahrzeugbrände: Warum ein Feuerlöscher unverzichtbar ist

Experten gehen von rund 2.000 jährlichen Bränden bei Fahrzeugen aus. Besonders in den Frühjahrs- und Sommermonaten häufen sich diese Vorfälle. Ein Feuerlöscher im Auto kann die schlimmste Katastrophe verhindern.

Von elektrischen Defekten, Kabelbränden und Kurzschlüssen bis hin zu überhitzten Bremsen oder Katalysatoren sowie glühenden Zigaretten oder auch Bränden in Folge von Unfällen – die Ursachen können vielseitig sein. Nicht zu vergessen sind die hohen sommerliche Umgebungstemperaturen, die das Risiko eines Fahrzeugbrandes erhöhen.

Meist reicht die Zeit

Die weit verbreitete Angst vor explodierenden Fahrzeugen, die möglicherweise durch Hollywood-Filme verstärkt wird, ist unbegründet. „Tatsächlich bieten reale Szenarien in der Regel ausreichend Zeit, um das Fahrzeug sicher zu verlassen und Insassen in Sicherheit zu bringen“ beruhigt ARBÖ-Schulungsleiter Rupert Brugger. Bis ein Fahrzeug in Vollbrand steht, vergehen in der Regel 5 bis 15 Minuten. In diesem Zeitraum besteht die Möglichkeit, das Fahrzeug zu evakuieren und den Bereich zu sichern.

Feuerlöscher nicht vorgeschrieben

Sobald das Fahrzeug verlassen wurde, kann mit den ersten Löschversuchen begonnen werden. Dies setzt jedoch voraus, dass sich ein Feuerlöscher an Bord des Fahrzeuges befindet. Im Gegensatz zu anderen Ländern wie Griechenland, Polen oder Bulgarien ist das Mitführen von Feuerlöschern im Auto nicht gesetzlich vorgeschrieben. Die Wichtigkeit eines Feuerlöschers im Fahrzeug sollte aber nicht unterschätzt werden. „Er kann bei einem beginnenden Brand entscheidend sein und dabei helfen, größeren Schaden zu verhindern“, betont Brugger. Im Ernstfall ist man so gut gewappnet sich selbst, oder anderen Verkehrsteilnehmern zu helfen.

Richtiges Verhalten im Brandfall

Im Falle eines Fahrzeugbrands sind schnelle und überlegte Maßnahmen entscheidend, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.

  1. Sofort anhalten
    Das Fahrzeug sollte, wenn möglich, umgehend an einer übersichtlichen Stelle zum Stillstand gebracht werden. Geeignete Orte sind etwa der Pannenstreifen, eine Tunnelnische oder andere sichere Bereiche je nach Umgebung.
  2. Zündung ausstellen
    Um zusätzliche Gefahren zu vermeiden, ist es essenziell, die Zündung sofort auszustellen und die Warnblinkanlage einzuschalten.
  3. Motorhaube entriegeln
    Die Motorhaube sollte entriegelt, aber nicht unmittelbar geöffnet werden, um einen plötzlichen Luftzug zu vermeiden, der das Feuer anfachen könnte.
  4. Fahrzeug verlassen
    Das Fahrzeug muss schnellstmöglich verlassen werden. Alle Insassen sind in Sicherheit zu bringen und sollten sich von der Gefahrenstelle entfernen.
  5. Feuerwehr alarmieren
    Die Feuerwehr ist umgehend zu verständigen. Dabei ist es wichtig, die Situation möglichst genau zu schildern, um eine schnelle und effiziente Hilfe zu ermöglichen.
  6. Löschversuch unternehmen
    Falls ein Feuerlöscher verfügbar ist und der Brand noch klein genug erscheint, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
  • Schutzausrüstung: Zunächst sollten Handschuhe angezogen werden, um sich vor Verbrennungen zu schützen.
  • Gezieltes Löschen: Die Motorhaube kann vorsichtig angehoben werden. Anschließend mit kurzen, gezielten Pulverstößen das Feuer löschen.
  • Windrichtung beachten: Beim Löschvorgang ist darauf zu achten, mit dem Wind zu löschen und nicht dagegen. Zudem muss stets die Möglichkeit einer Wiederentzündung beachtet werden.

Elektrofahrzeuge nicht anfälliger

Durch richtiges Verhalten im Brandfall kann man das Feuer meist gut eindämmen, bis die Feuerwehr vor Ort ist. Entgegen mancher Meinung brennen Elektrofahrzeuge laut Statistik nicht häufiger oder leichter als andere Fahrzeuge. Sie brennen nur anders und müssen im Fall, dass die Batterie Feuer fängt, speziell gelöscht werden. Schlussendlich zählt, dass mit Ruhe und Bedacht gehandelt wird.


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