Bezirks-Chef Steinhart: Verständnis und Regeln helfen allen

Simmering ist ein Bezirk mit viel Potenzial für die Weiterentwicklung Wiens. Was Bezirkschef Steinhart wichtig ist, damit sich alle in „ihrem Simmering“ wohlfühlen können. Ein Gespräch über Projekte für mehr Lebensqualität für alle, geplante Vorhaben und ein gutes Zusammenleben im 11. Bezirk.

Wiener Bezirksblatt: Klimafitte Umbauten und ­Gestaltungen, Klimateam-Projekte: Liegt Simmerings Zukunft im „Grünen“?

Thomas Steinhart: Begrünungen, Umbauten, Straßenplanungen – wir denken dabei auch immer an künftige Generationen. Für junge Familien und Menschen  soll die Stadt ja auch in Zukunft lebenswert bleiben. Und es profitieren dabei am Ende alle von einem verbesserten Lebensraum. Schönes Beispiel: die Umgestaltung des Svetelskyplatzes. Manche Bewohner waren anfangs nicht glücklich damit, heute sagen viele: Der Platz ist jetzt wirklich schöner und angenehmer geworden.

22 Millionen Budget stehen Ihnen für 2024 zur Verfügung. Was wurde bisher ­umgesetzt, was ist im Herbst noch geplant?

Das Budget ist heuer höher angesetzt worden, weil zwei große Schulsanierungen notwendig sind – wie zum Beispiel in der Molitorgasse. Mir persönlich ist es sehr wichtig, dass Kindern in Simmering die besten Bildungsmöglichkeiten geboten werden – und zwar an modernsten ­Standards entsprechenden ­Ausbildungsstätten. Und naürlich fließt hier auch Geld in die Verbesserung von Parkanlagen, in die Umgestaltung von Plätzen und die Generalsanierung von Straßenzügen. Besonders freut mich, dass wir damit Projekte umsetzen können, bei denen Jugendliche direkt eingebunden worden sind und ihre Vorstellungen von „ihrer Stadt“ einfließen lassen können – wie bei unseren Volleyballplätzen.

Es gibt einen hohen Anteil an Zuwanderern in Sim­mering. Wie  kann aus Ihrer Sicht gute Integration gelingen?

Sie gelingt dann, wenn es ein gutes Auskommen untereinander, ein verständnisvolles Miteinander zwischen allen gibt. Ein Beispiel: In einem Wohnhaus in Simmering gibt es nur mehr zwei ältere Hausparteien. Alle anderen Mieter sind junge Familien mit Migrationshintergrund. Bei einem Gespräch hat mir einer dieser Bewohner anvertraut: ‚Mir fallen manche Dinge schon schwer, aber die Familie X., sie hilft mir immer.‘ Verständnis für das Gegenüber ist bei beiden Seiten ein Schlüssel. Im öffentlichen Raum mit hoher Nutzung, wie beispielsweise in den Parks, müssen wir verstärkt mit Grätzlpolizei und Streetworkern arbeiten. Persönliche Gespräche sind wichtig. Und zu benennen: Was ist das Problem? Wie kann man es gemeinsam lösen? Klar ist aber, dass es im Zusammenleben nun einmal Regeln gibt – und die müssen von allen eingehalten werden, ohne Ausnahme.

Was liegt Ihnen für die Simmeringer am Herzen?

Eine gute Gesundheitsver­sorgung für alle im Bezirk – auch mit dem Neubau des H­aidehofs–, Bewegungsangebote und die besten Schulbildungs­möglichkeiten für Kinder und Jugendliche.


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