Gefährliche Alm: So vermeidet man Angriffe von Weidetieren

Almwanderungen sind bei den Wienern sehr beliebt. Dabei kommt es allerdings immer wieder zu gefährlichen Begegnungen mit freilaufenden Weidetieren. Erst Ende Juni starb eine 40-jährige Frau bei einem Kuhangriff im Gasteinertal. Es lohnt sich, zum eigenen Schutz ein paar wichtige Verhaltensregeln zu kennen.

Kühe, Schafe und Pferde sind grundsätzlich friedliche Tiere. Trotzdem gilt es, ein paar Dinge zu beachten, wenn man beim Wandern auf sie trifft. Am wichtigsten ist es, den Tieren nicht zu nahe zu kommen. „Man sollte die Tiere keinesfalls füttern oder streicheln. Der Sicherheitsabstand sollte immer mindestens 20 Meter betragen“, rät Regina Hrbek von den Naturfreunden Österreich.

Zurückhaltung ist gefragt

Beim Wandern über Almen ist es gut, immer auf gekennzeichneten Wegen zu bleiben und nicht direkt durch eine Herde zu wandern. Besondere Zurückhaltung ist gefragt, wenn man auf Kühe mit Kälbern trifft. „Der Mutterinstinkt ist stark ausgeprägt und sie würden ihre Jungen sofort verteidigen“, so Regina Hrbek. Jungtiere sind aber oft neugierig und kommen auf Menschen zu. Die Kälber sollte man dann keinesfalls streicheln oder füttern, sondern ruhig und langsam weitergehen.

Vorsicht mit Hunden

Egal wie groß oder klein, Hunde werden von Weidetieren als Gefahr wahrgenommen. Wer mit ihnen unterwegs ist, sucht sich idealerweise eine Alternativroute oder umgeht Gebiete mit weidenden Tieren. „Es gilt Hunde immer an die Leine zu nehmen, außer bei erkennbaren Drohgebärden. Dann den Hund sofort von der Leine lassen“, so Regina Hrbek. „Er kann selbst am besten ausweichen und weglaufen.“ Wichtig: Sich niemals schützend vor seinen Hund stellen. Gegen eine ausgewachsene Kuh bzw. einen Stier oder auch gegen ein Pferd hat man keine Chance und bringt sich nur selbst in Gefahr.

Drohgebärden erkennen 

Ein drohendes Rind erkennt man daran, dass es die Gefahrenquelle fixiert, den Kopf senkt, seine Hörner bzw. Stirn präsentiert und näherkommt. Schafe und Schafböcke stampfen mit den Vorderbeinen auf, Ziegen heben den Kopf und zeigen ihre Hörner. Wenn ein Tier auf einen zukommt, sollte man sich langsam entfernen, ohne ihm dabei den Rücken zuzudrehen und auf keinen Fall weglaufen. Mit lautem Zurufen in selbstsicherer Tonlage lassen sich Kühe meist einschüchtern. Wer einen (Wander-)stock dabei hat, kann diesen zusätzlich heben und die Kuh so abschrecken.

Den kostenlosen Info-Folder „Weidetiere auf Almen“ gibt es hier zum Downloaden.


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